90 Besucherinnen und Besucher bei der 7. Nationalen ATZ-Konferenz

Sie ist ein festes Event im Kalender der AltersTraumaZentren DGU: die jährliche „Nationale ATZ- Konferenz“. Gastgeber Prof. Dr. Ulrich Liener, Leiter der Sektion Alterstraumatologie der DGU, konnte rund 90 Besucherinnen und Besucher im Marienhospital Stuttgart begrüßen.

Siebte Nationale ATZ Konferenz in Stuttgart

Prof. Liener konnte Dr. med. Friedemann Ernst, Kompetenz-Centrum Geriatrie der MD-Gemeinschaft, Hamburg, und Dr. med. Christian Kralewski, Kompetenz-Centrum Qualitätssicherung (KCQ) des Medizinischen Dienstes, Tübingen, als Referenten bzw. Diskutanten gewinnen. Dr. Thomas Friess, München, für die DGU im Beteiligungsverfahren zur Evaluation der Auswirkungen der QSFFx-RL durch das IQTiG involviert, eröffnete die Vormittagssitzung. Thema seines Impulsreferat waren die Anforderungen des G-BA an das orthogeriatrische Co-Management und der Status der AltersTraumaZentren-DGU in unterschiedlichen Kooperationsmodellen. 

Dr. Friedemann Ernst referierte den aktuellen Stand der Ausgestaltung der Qualitätsprüfungen durch den MD, es folgte eine Podiumsdiskussion zu den G-BA-Vorgaben und wie diese in der Praxis umgesetzt und geprüft werden können. Die teilnehmenden Vertreter der AltersTraumaZentren-DGU erhielten so einen Einblick in die aktuell notwendige Umsetzung der G-BA-Richtlinie, die für dieses Jahr zu erwartende MD-Prüfpraxis und weitere Perspektiven bis 2027 (Ende der Übergangsfristen).

Im zweiten Teil der Konferenz präsentierte Prof. Dr. med. Kilian Rapp vorläufige Ergebnisse der EvaCoM  Studie. Sie zeigen, dass die in ATZ behandelten Patienten signifikant mehr Osteoporose-bezogene Medikationen im ambulanten Bereich verordnet bekamen als in einem nicht zertifizierten orthogeriatrischen Co-Management (oder unter den Bedingungen einer „usual care“) behandelte Patienten, und dass damit die Sekundärfrakturrate nach 6 Monaten signifikant gesenkt werden konnte. 

Basierend auf den Ergebnissen der Mobilise-D Studie plädierte Prof. Dr. med. Clemens Becker, Stuttgart, dafür, die mit geeigneten Sensoren differenziert gemessene Mobilität regelhaft als wichtigen Outcome-Endpunkt aufzunehmen, was bisher – auch international – kaum geschieht. Gangbild und Gehgeschwindigkeit lassen dabei auch deutliche Rückschlüsse auf Erkrankungen wie z.B. Parkinson zu. Im Studiensetting konnte gezeigt werden, dass die Mobilität von Hüftfrakturpatienten auch in zeitlich großem Abstand zur Fraktur noch stetig gesteigert werden kann. Unter anderem scheint  auch die Motivation von Hüftfrakturpatienten durch die Messung und Erfassung der Mobilitätswerte positiv beeinflusst zu werden.