Notfallchirurg – 

Krisen- und Katastrophenlagen

Ihre Zusatz-Qualifikation für Katastrophenereignisse

In Katastrophensituationen sind hochqualifizierte Ärztinnen und Ärzte unverzichtbar – insbesondere solche, die für außergewöhnliche Situationen und komplexe Verletzungen speziell ausgebildet sind. Die alleinige Facharztqualifikation reicht häufig nicht aus, um den besonderen Herausforderungen gerecht zu werden.

Aus diesem Grund haben die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) auf Initiative der BG Kliniken und des Sanitätsdienstes der Bundeswehr das Konzept "Notfallchirurg – Krisen- und Katastrophenlagen" entwickelt. Diese Weiterbildung bietet eine spezialisierte Schulung für die Notfallversorgung bei Massenanfällen von Verletzten (MANV) und lebensbedrohlichen Einsatzlagen (TerrorMANV).

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Starke Partner für Ihre Kompetenz

Die Weiterbildung “Notfallchirurg – Krisen- und Katastrophenlagen” wird von führenden Partnern getragen: der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) und der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU). Gemeinsam mit den BG Kliniken und dem Sanitätsdienst der Bundeswehr garantieren sie ein praxisnahes und fundiertes Ausbildungskonzept, das Sie optimal auf die besonderen Herausforderungen in Katastrophensituationen vorbereitet. Diese starke Partnerschaft sorgt dafür, dass Sie von Expertenwissen und erstklassiger Erfahrung profitieren.

Vorteile der Zertifizierung “Notfallchirurg – Krisen- und Katastrophenlagen”

In Katastrophensituationen sind hochqualifizierte Chirurginnen und Chirurgen unverzichtbar. Das Zertifikat “Notfallchirurg – Krisen- und Katastrophenlagen” bietet die Möglichkeit, Fähigkeiten für außergewöhnliche Situationen zu erweitern und komplexe Verletzungen erfolgreich zu behandeln.

  • Spezialisiertes Wissen für die Notfallchirurgie
  • Erweiterung der eigenen Handlungskompetenzen
  • Anerkennung durch führende Fachgesellschaften
  • Zugang zu spezialisierten Fortbildungsressourcen.
     

Abschluss "Notfallchirurg – Krisen- und Katastrophenlagen"

Nach erfolgreichem Abschluss erhalten Sie das Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. Diese Auszeichnung, die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), dem Sanitätsdienst der Bundeswehr und den BG-Kliniken verliehen wird, bestätigt Ihre herausragende Qualifikation und Ihren Einsatz für die chirurgische Notfallversorgung von Patienten in den besonderen Situationen.

Ablauf der Weiterbildung “Notfallchirurg – Krisen- und Katastrophenlagen”

Sie durchlaufen ein praxisorientiertes Curriculum, das speziell auf die komplexen Anforderungen der Notfallversorgung in den o.g. Situationen abgestimmt ist. Grundlage sind die Kenntnisse der Polytraumaversorgung (ATLS). Ein zentraler Bestandteil ist eine mindestens 12-monatige klinische Tätigkeit in einem Überregionalen Traumazentrum (ÜTZ). Hier erwerben Sie die entscheidenden Qualifikationen für die Behandlung von Thorax-, Abdomen- und Gefäßverletzungen. Alternativ können Sie ein Fellowship von mindestens drei Monaten in einem internationalen Trauma-Zentrum absolvieren, um die nötigen Kompetenzen zu erlangen. Programme hierfür werden sowohl von der Bundeswehr als auch von der European Society for Trauma and Emergency Surgery (ESTES) angeboten.

Wir empfehlen zusätzlich eine 12-monatige Rotation in der Allgemein- bzw. Viszeralchirurgie durchzuführen und eine entsprechende klinische Tätigkeit in einer Abteilung mit hoher Anzahl orthopädisch-unfallchirurgischer Notfalleingriffe und einer ÜTZ-Qualifizierung. Für eine breite Kompetenz und Fähigkeit werden die Beteiligung an verschiedensten Operationen der unterschiedlichen chirurgischen Fachgebiete gefordert.

Module und Inhalte

Die Weiterbildung “Notfallchirurg – Krisen- und Katastrophenlagen” umfasst die folgenden Module, die in der empfohlenen Reihenfolge aufgeführt sind. Bis auf die beiden aufeinander aufbauenden Kurse zur Gefäßtraumatologie sind Sie aber frei in der Auswahl der Reihenfolge.
 

Advanced Trauma Life Support (ATLS®)

Der zweitägige ATLS®-Kurs vermittelt weltweit anerkannte Standards für das Schockraummanagement von Traumapatienten. Der Fokus liegt auf der schnellen Einschätzung und priorisierten Behandlung von Verletzten. Durch Vorträge und praxisnahe Übungen an Skill-Stationen in kleinen Gruppen erwerben die Teilnehmer das nötige Wissen und die Fähigkeiten, um im Schockraum optimal zu agieren.

Der Kurs richtet sich an alle Ärzte, die in die Schockraumversorgung eingebunden sind.

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Terror and Disaster Surgical Care (TDSC®)

Dieser Kurs bietet eine spezialisierte Ausbildung für die Behandlung von Verletzten bei Terrorlagen mit einem Massenanfall von Verletzten (TerrorMANV). Er umfasst die innerklinische Triage in dynamischen Situationen, chirurgische Prinzipien der Damage Control Surgery (DCS) und weiterführende Konzepte wie die Tactical Abbreviated Surgical Care (TASC).

Die Teilnehmer lernen, in extremen und ressourcenlimitierten Situationen fundierte Entscheidungen zu treffen und bewährte operative und strategische Abläufe anzuwenden.

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Schuss- und Explosionsballistik (Videokurs)

Dieser Onlinekurs bietet eine spezialisierte Ausbildung in der Wundballistik, die sich mit den medizinischen und technischen Aspekten der Wechselwirkungen von Projektilen und menschlichem Gewebe befasst. Chirurgen lernen, wie sie Verletzungen durch Schuss- und Explosionsverletzungen optimal diagnostizieren und behandeln.

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Gefäßtraumatologie für Chirurgen – Basiskurs

Dieser zweitägige Kurs richtet sich an Chirurgen, die nicht auf Gefäßchirurgie spezialisiert sind, und vermittelt grundlegende Techniken für die Notfallversorgung bei Gefäßverletzungen. Im Mittelpunkt stehen praxisnahe Übungen an realitätsnahen, pulsierenden Modellen des Bauches und Halses. Teilnehmer lernen grundlegende vaskuläre Operationstechniken wie Arteriotomie, verschiedene Nahttechniken und Anastomosen. 

Die Kursinhalte werden durch theoretische Einheiten ergänzt und bieten eine fundierte Vorbereitung auf den klinischen Alltag. Der Kurs endet mit einer praxisorientierten „Competition“, bei der die Teilnehmer ihre erlernten Fähigkeiten unter Beweis stellen können.

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Gefäßtraumatologie für Chirurgen – Masterkurs

Aufbauend auf dem Basiskurs ermöglicht der Masterkurs Chirurgen, ihre Kenntnisse und Fertigkeiten an lebensnahen anatomischen Modellen weiter zu vertiefen. Der Fokus liegt auf der Behandlung von Gefäßverletzungen im Bauch- und Halsbereich unter realistischen Bedingungen. Die Teilnehmer üben komplexe Techniken wie die Reparatur von Karotisverletzungen, den Einsatz von bifurkalen Transplantaten und die Durchführung der REBOA-Technik zur Kontrolle massiver Blutungen. 

Der Kurs bietet eine intensive, praxisorientierte Weiterbildung, die durch erfahrene Instruktoren geleitet wird.

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Acute Care in Trauma (ACT)

Der ACT-Kurs ist das Ergebnis der Zusammenführung bewährter Kurse der notfallchirurgischen Versorgung. Er vermittelt die wesentlichen Inhalte der viszeralchirurgischen Notfallversorgung und des thorakoabdominellen Traumas. Teilnehmer erhalten theoretische Grundlagen und vertiefen ihr Wissen durch anatomisch-päparatorisches Training sowie assistiertes Operieren an Modellen. 

Der Kurs integriert die besten internationalen Standards und Zertifikate, darunter ASSET und DSTC, und wird von erfahrenen militärischen und zivilen Chirurgen geleitet.

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Burn Trauma Care (BTC 48)

Dieser zweitägige Kurs konzentriert sich auf die Erstversorgung schwerbrandverletzter Patienten in den ersten 48 Stunden, die für den Heilungsverlauf entscheidend sind. Instruktoren aus der Verbrennungsmedizin und Unfallchirurgie vermitteln spezifische Kenntnisse zur Einschätzung und Behandlung von Brandverletzungen, einschließlich seltenen Verletzungsmustern wie Hochspannungsunfällen und Verätzungen.

Der Kurs richtet sich an Rettungsdienste und erstaufnehmende Kliniken und schließt eine wichtige Lücke in der standardisierten Versorgung dieser Patientengruppe.

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Voraussetzungen für die Zertifizierung “Notfallchirurg – Krisen- und Katastrophenlagen”

Für den Erhalt des Zertifikats sind neben der erfolgreichen Absolvierung der Module folgende praktische Kompetenzen nachzuweisen:

20 dokumentierte Leitungen einer Polytraumaversorgung (ISS ≥16)
Nachweis über die eigenständige Leitung der Versorgung von schwer verletzten Patienten mit einem Injury Severity Score von 16 oder höher

10 dokumentierte Operationen an arteriellen Rekonstruktionen peripherer Gefäße
Durchführung und Dokumentation von rekonstruktiven Eingriffen an peripheren Arterien

20 dokumentierte offene abdominale Operationen mit Schwerpunkt auf Blutstillung
Hierzu zählen auch umfangreiche Eingriffe in der Urologie, Gynäkologie oder Gefäßchirurgie, die sich auf das offene Abdomen oder das Retroperitoneum konzentrieren. Ziel ist es, eine abdominelle Höhlenblutung so zu beherrschen, dass die notwendige Zeit bis zur definitiven Versorgung gewonnen wird.

10 dokumentierte offene Thoraxeingriffe
Einschließlich der eigenständigen Eröffnung und des Verschlusses des Thorax. Auch Verletzungen der Wirbelsäule können angerechnet werden, sofern diese unter den gleichen Bedingungen behandelt wurden. Ziel ist es, eine thorakale Höhlenblutung so zu beherrschen, dass die notwendige Zeit bis zur definitiven Versorgung gewonnen wird.

Mindestens ein Jahr Tätigkeit in einem Überregionalen Traumazentrum (ÜTZ)
Nachweis über eine klinische Tätigkeit von mindestens 12 Monaten in einem ÜTZ, dass für die Behandlung schwerverletzter Patienten spezialisiert ist
 

Häufig gestellte Fragen

 

Welche Voraussetzungen muss ich für die Teilnahme erfüllen?

Das Zertifikat richtet sich an alle operativ tätigen Chirurginnen und Chirurgen. Für die Ausstellung des Zertifikats muss eine entsprechende Facharzqualifikation nachgewiesen werden. Die Module können unabhängig davon besucht werden.

Wie melde ich mich für die einzelnen Module an?

Sie können die einzelnen Module über das AUC-Kursportal buchen. Die Links zu den einzelnen Modulen finden Sie unter “Inhalte und Module” auf dieser Seite. Sie haben auch die Möglichkeit, sich auf eine Interessentenliste zu setzen, sollte ein Modul gerade ausgebucht oder nicht verfügbar sein.

Gibt es finanzielle Unterstützung für die Teilnahme?

Einige Kliniken und Klinikträger unterstützen beim Erwerb des Zertifikats, bitte setzen Sie sich dazu aber direkt mit Ihrem Arbeitgeber in Verbindung.

Wie lange dauert es, das Zertifikat zu erwerben?

Das ist ganz individuell. Bitte beachten Sie insbesondere auch die Anforderungen zur mindestens 12-monatigen Tätigkeit in einem ÜTZ, die geforderten Leistungsnachweise und die Voraussetzung, dass das Zertifkat nur an Fachärztinnen und Fachärzte ausgestellt werden kann.

Kann ich auch einzelne Module belegen?

Ja, Sie können jederzeit auch nur einzelne Module besuchen und sich später für den Erwerb des Gesamtzertifikats entscheiden.

Wie wird der Praxisteil der Zertifizierung nachgewiesen?

Sie weisen den Praxisteil durch einen formlosen Nachweis Ihrer Klinikleitung nach.

Kann ich auch alternative Qualifikationen oder Erfahrungen einbringen, um das Zertifikat zu erhalten?

Ja, das ist grundsätzlich möglich. Bitte sprechen Sie uns hierzu direkt an.

Interesse an der Weiterbildung "Notfallchirurg – Krisen- und Katastrophenlagen"?

Wenn Sie sich zum "Notfallchirurg – Krisen- und Katastrophenlagen" zertifizieren lassen möchten, füllen Sie bitte den Fragebogen zu Ihren Kompetenzen und Erfahrungen aus, den Sie über den QR-Code finden. Wir melden uns dann so schnell wie möglich bei Ihnen. 

Kontakt

Aleksandar Krstic

Fort- und Weiterbildung
Telefon +49 89 540 481-400

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Michael Leifheit

Fort- und Weiterbildung
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